Entschieden für

Eine behutsame Entwicklung der Stadt

Potsdam hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Unsere Stadt ist beliebt und viele Menschen möchten bei uns leben und arbeiten. Das ist ein Glück und zugleich unsere größte Herausforderung. In den vergangenen Monaten haben mir Menschen in unzähligen Gesprächen immer wieder ihre Sorge darüber geäußert, in welchem Tempo das passiert.

Ich bin davon überzeugt, dass das Wachstum umsichtig, sozial und mit Augenmaß gestaltet werden muss. Nur so kann Potsdam der Ort bleiben, den wir lieben und für unsere Kinder und Enkel bewahren und entwickeln wollen. Das Besondere an Potsdam kann nur erhalten werden, wenn nicht jeder Freiraum, jede Grünfläche zugebaut wird.

Ich will einen Wachstumskonsens in der Stadt erreichen. Denn wir müssen uns bewusst machen, welche Hypothek wir materiell, aber auch umwelt- und kulturpolitisch künftigen Generationen hinterlassen. Ich will, dass Potsdam seinen besonderen Charme nicht verliert. Dabei werde ich dafür sorgen, dass wir Potsdamerinnen und Potsdamer das Tempo des Wachstums bestimmen und nicht die Investoren.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • Potsdams Wachstum behutsam und sozial verträglich gestalten.
  • dafür sorgen, dass wir Potsdamerinnen und Potsdamer das Tempo des Wachstums bestimmen und nicht die Investoren.
  • gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen, ein Stadtentwicklungskonzept „Potsdam 2030“ erarbeiten.
  • Grünflächen und Freiräume erhalten, weil eine Stadt mehr ist als nur Wohnraum.
  • mit aller Kraft für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt arbeiten.

Entschieden für

Bezahlbare Wohnungen

Die Sorge um steigende Mieten beschäftigt viele Potsdamerinnen und Potsdamer seit Jahren. Wir brauchen nicht nur mehr Wohnungen, sie müssen auch bezahlbar sein. Gleichzeitig müssen wir Kitas, Schulen, Sport-, Kultur- und Freizeitangebote, Verkehrswege, den öffentlichen Nahverkehr und Sportflächen rechtzeitig planen, zügig bauen und dabei auf ausreichend Freiflächen achten.

Ich werde 30 Prozent sozialen Wohnungsbau bei Neubauten vorschreiben. Die Mietpreisbremse wird verstärkt: Unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft ProPotsdam (über 17.000 Mietwohnungen) soll statt 11 nur noch maximal acht Prozent der Modernisierungskosten auf die Mieten umlegen dürfen. Private Bauinvestoren werde ich in die Pflicht nehmen, ihren Anteil zu leisten. Wer von der Attraktivität Potsdams profitiert, muss dazu beitragen, dass die Stadt für alle bezahlbar bleibt. Die Investoren sind deshalb an den Kosten für soziales Wohnen, für Kitas, Schulen und Spielplätze zu beteiligen. Städtische Flächen werde ich zukünftig nicht mehr ohne Bedingungen verkaufen. Den Vorrang beim Wohnraum-Neubau bekommen die städtische Gesellschaft ProPotsdam und die Genossenschaften, Konzeptvergaben sind zu bevorzugen.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • die Quote für sozialen Wohnungsbau bei allen Neubauprojekten für private und kommunale Unternehmen von 20 auf 30 Prozent erhöhen.
  • die Investoren an den Kosten für die Infrastruktur (Kitas, Schulen, Begegnungsorte) beteiligen. Denn wer von der Attraktivität der Stadt profitiert, muss auch dabei helfen, dass unser Potsdam für alle bezahlbar und lebenswert bleibt.
  • Kitas, Schulen, Sportplätze, Kultur- und Freizeitangebote, Verkehrswege und ÖPNV ebenso schnell ausbauen, wie den Wohnraum.
  • die Mietpreisbremse verstärken und die ProPotsdam anweisen, nur noch höchstens acht Prozent statt bisher elf Prozent der Modernisierungskosten auf die Mieten umzulegen.
  • städtische Flächen nicht mehr ohne Bedingungen verkaufen und Konzeptvergaben bevorzugen.
  • der städtischen ProPotsdam und den Genossenschaften Vorrang bei der Flächenvergabe für Wohnraum geben.
  • das Land Brandenburg stärker in die Pflicht nehmen. Die gesamte Stadt muss zum Fördergebiet für öffentlich-geförderten Wohnraum werden, um eine Durchmischung der Stadtteile mit unterschiedlichen Wohngebieten zu ermöglichen.
  • den Fokus auf die Entwicklung und Stärkung von lebenswerten und sicheren Stadt- und Ortsteilen mit einer guten, wohnortnahen Infrastruktur legen.
  • der städtischen ProPotsdam und den Genossenschaften an ihre Grundstücke angrenzende städtische Rand- und Splitterflächen kostenlos übertragen, wenn sie für sozialen Wohnungsbau genutzt werden.

Entschieden für

Mehr ÖPNV und weniger Stau

Unsere Straßen vertragen nicht noch mehr Verkehr. Wenn, wie erwartet, weitere 30.000 Menschen nach Potsdam ziehen, bedeutet das auch rund 12.500 weitere Autos. Dem kann nur mit einem Paket an Maßnahmen begegnet werden.

Dazu zähle ich zum einen das Thema Verkehrsvermeidung durch kurze Wege zu Kitas, Schulen und Sportplätzen. Zum anderen brauchen wir auch einen kostengünstigen und schnellen öffentlichen Nahverkehr, den Ausbau des Tramnetzes in die Ortsteile und die bessere Anbindung des Zubringerverkehrs zu Ortsteil-Bahnhöfen. Ebenso müssen die Radwege ausgebaut und die Sicherheit erhöht werden. Ich werde mit den Umlandgemeinden über die Einführung eines 365-Euro-ÖPNV-Jahrestickets mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verhandeln.

Planvolles Wachstum heißt auch regional zu denken und zu planen. Ich werde daher mit den Gemeinden in Potsdam-Mittelmark und der Stadt Brandenburg an der Havel ein gemeinsames Regionalverkehrskonzept erarbeiten.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • schon in der Planung auf Verkehrsvermeidung setzen, zum Beispiel durch kurze Wege zu Kita und Schule.
  • den öffentlichen Personennahverkehr (Tram, Bus, Bahn) ausbauen und ihn schneller und kostengünstiger machen.
  • über die Einführung eines 365-Euro-ÖPNV-Jahrestickets für Busse, Trams und Bahnen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verhandeln.
  • Verbesserungen in den Randzeiten als Ergänzung des Linienverkehrs, wie zum Beispiel durch Rufbusse, umsetzen. Als Grundlage soll eine Bedarfserhebung der ÖPNV-Nutzer dienen.
  • das Tramnetz konsequent in die Ortsteile erweitern.
  • die Machbarkeit eines weiteren Schienenstrangs nach Berlin prüfen lassen und mich dafür einsetzen.
  • für eine bessere Anbindung des Zubringerverkehrs zu den Ortsteil-Bahnhöfen sorgen.
  • ein gemeinsames Regionalverkehrskonzept mit den Gemeinden in Potsdam-Mittelmark, sowie der Stadt Brandenburg an der Havel, schaffen.
  • die Radwege ausbauen und die Sicherheit erhöhen und ein Radverkehrs-Konzept im Bürgerdialog entwickeln.
  • die Straßen vom LKW-Verkehr entlasten, z.B. mit Durchfahrt-Verboten für LKW (außer Lieferverkehr), die Potsdam als mautfreie oder kürzere Strecke nutzen.
  • das Baustellenmanagement durch neue Software verbessern, sowie die Informationen über Bauvorhaben mit einer Mobilitäts-App und über Social Media-Angebote schneller bereitstellen.

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Wohnortnahe Kitas und Schulen

Für ausreichend Kita- und Schulplätze zu sorgen, hat für mich oberste Priorität. Denn das ist die Grundlage für eine familienfreundliche Stadt. Und ich will, dass es nicht nur rechtzeitig einen Platz gibt, sondern dieser für Kita- und Grundschulkinder auch im Wohnumfeld liegt.

Konsequent sollen Schulen, Schulsportplätze und Schulhöfe in ihrer Nutzung als Begegnungsort im Stadtteil erweitert werden. Das Wachstum der Stadt und das der sozialen Infrastruktur müssen in Einklang zueinanderstehen. In den vergangenen Monaten wurde viel erreicht.

Die Gebühren für Kitas sind zum neuen Kita-Jahr deutlich gesunken. Das letzte Kita-Jahr ist beitragsfrei, wie vom Landtag beschlossen. Längere Betreuungszeiten werden freiwillig durch die Stadt mit zusätzlichen Personalkosten von 4,5 Millionen Euro jährlich finanziert.

Und ich stehe zu meiner Aussage: Es wird Rückzahlungen für zu viel gezahlte Beiträge an die Familien geben, freiwillig und nicht nach jahrelangem Rechtsstreit!

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • gezielt für mehr wohnortnahe Kitas und Schulen sorgen, um lange Verkehrswege zu vermeiden.
  • den Ausbau von Kitas und Schulen durch ein gemeinsames Investitionsprogramm von Trägern und Stadt weiter beschleunigen, um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz jederzeit erfüllen zu können.
  • eigene städtische Kitas betreiben, um das Angebot zu erweitern.
  • ein Kita-Portal zur besseren und transparenteren Vermittlung der Plätze
    starten.
  • das Jugendamt auf die stetig wachsende Zahl von Kindern in Potsdam weiter neu ausrichten.
  • die Betreuungsqualität verbessern.
  • die Fachbereiche Schule und Jugendhilfe in einem Geschäftsbereich zusammenfassen, damit die Abstimmung enger erfolgen kann.
  • durch die Schaffung eines fachübergreifenden Planungsbüros eine integrierte Kita-, Schul- und Hortplanung verwirklichen, damit die Bedarfe besser aufeinander abgestimmt werden.
  • Bauzeiten für Schulen verkürzen und dabei auf Typen-Bauweise statt Container-Übergangslösungen setzen.

Entschieden für

Lebenswerte Stadt- und Ortsteile

In den vergangenen 20 Jahren hat sich Potsdam mit seiner Stadtmitte beschäftigt. Aber für die meisten Potsdamerinnen und Potsdamer steht inzwischen die Weiterentwicklung ihres direkten Wohnumfeldes im Mittelpunkt. Ich werde deshalb den Fokus auf lebenswerte und sichere Stadt- und Ortsteile mit einer guten und wohnortnahen Infrastruktur legen.

Ich will unsere Quartiere stärken, denn dort fängt der soziale Zusammenhalt an. Lange Zeit wurde die Aufgabe der Kommunen für ein sicheres Zusammenleben der Bewohnerinnen und Bewohner unterschätzt. Sauberkeit und Sicherheit sind Vorrausetzung für lebenswerte Stadt- und Ortsteile.

Die Bürgerinnen und Bürger erwarten saubere Spielplätze und Gehwege und die Sicherheit, dass die Stadt mit Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordnungsamt ihre Aufgaben jederzeit an jeder Stelle der Stadt erfüllt.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • den Fokus der Stadtentwicklung auf lebenswerte und sichere Stadt- und Ortsteile mit einer guten, wohnortnahen Infrastruktur legen.
  • die Beteiligung vor Ort, in Stadtteil- und Ortsteilbeiräten, zukünftig als Querschnittsaufgabe aufwerten. In Absprache mit der Kommunalaufsicht soll ein Modell für einen regelmäßigen Ausschuss entwickelt werden, in dem Vertreterinnen und Vertreter der Stadt- und Ortsteile Ihre Anliegen ge- genüber der Stadtverordnetenversammlung und Stadtverwaltung beraten und abstimmen können.
  • Regelmäßig Einwohnerversammlungen des Oberbürgermeisters in den Stadteilen durchführen, in denen über Entwicklungen im Stadt- bzw. Ortsteil informiert wird und der Dialog gesucht wird.
  • weitere Stadtteil-Schulen als Lern- und Begegnungsorte entwickeln, wobei das in Drewitz erfolgreiche Modell der Stadtteil-Schule, als eine kombinierte Nutzung von Schule und Bürgerhaus, vorbildhaft ist. Und dort wo Sportanlagen angeschlossen sind, soll zukünftig ein Stadtteil-Campus entstehen.
  • selbstverwaltete Angebote für junge Menschen wie Freiland und Jugendclubs ebenso erhalten, wie die Unterstützung der Jugendarbeit in den Sportvereinen und Jugendabteilungen der Hilfsorganisationen und freiwilligen Feuerwehren verstärken.

Entschieden für

Sozialen Zusammenhalt

Das Lebensgefühl in unserer Stadt ist untrennbar verbunden mit der Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt der Potsdamerinnen und Potsdamer.

Menschen, die auf Unterstützungsleistungen, Beschäftigungsförderung und Hilfe bei der gesellschaftlichen Teilhabe angewiesen sind, können darauf vertrauen. Die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sollen in Potsdam ganz selbstverständlich Berücksichtigung finden. Auf die Erfahrung und das Wissen der Seniorinnen und Senioren sollten wir bauen und bedarfsgerechte Angebote für die ältere Generation entwickeln. Für Jung und Alt brauchen wir in der wachsenden Stadt eine sichere medizinische Versorgung, Pflegeinfrastruktur und ein starkes kommunales Klinikum. Die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sind bei Planung und Realisierung selbstverständlich zu berücksichtigen.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • die Pflege und medizinische Versorgung für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger als Aufgabe der Daseinsvorsorge auch durch Mitwirkung des kommunalen Klinikums sicherstellen. Auch die räumliche und personelle Ausstattung des Pflegestützpunktes muss dem Bedarf angepasst werden und durch Online-Angebote ergänzt werden.
  • eine am Bedarf in den Stadt- und Ortsteilen ausgerichtete Ausstattung mit Jugendclubs, kostenfrei nutzbaren Sportflächen für den Vereinssport, sowie Bürgerhäuser und –treffs.
  • eine Koordination von Ortsteil- und Stadtteilarbeit als Querschnittsaufgabe im Büro des Oberbürgermeisters ansiedeln.
  • Familien auf dem Weg von der Geburt bis zur Einschulung auch weiterhin mit Angeboten wie dem Familienbegrüßungsdienst und dem Netzwerk „Gesunde Kinder und Familien“ unterstützen.
  • die Beiräte für Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung und Migrantinnen und Migranten, den Stadtjugendring und das Autonome Frauenzentrum aktiv in die Bearbeitung kommunalpolitischer Themen einbinden. Dafür wird es neben der direkten Mitwirkung turnusmäßige Treffen geben.

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Sicherheit und Ordnung

Die Potsdamerinnen und Potsdamer und die Gäste der Stadt können darauf vertrauen, dass ihre Sicherheit in der Stadt gewährleistet ist. In der wachsenden Stadt müssen auch die Sicherheitsstrukturen angepasst werden, um jederzeit schnell helfen zu können. Das bedeutet, in Standorte, Technik und Personal bei Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordnungsbehörde zu investieren.

Das Ehrenamt bleibt auch in Zukunft das Rückgrat im Brand- und Katastrophenschutz. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre auch in Potsdam der Schutz der Bevölkerung vor Feuer und Naturkatastrophen nicht aufrechtzuerhalten. Ich will eine Kultur der Wertschätzung pflegen, um dieses Engagement zu erhalten.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • eine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe aus Ordnungsbeigeordnetem, Vertretern der Polizei, den Leitern der Feuerwehr und des Fachbereichs Ordnung über Fragen der Sicherheit und Prävention einrichten.
  • die Sicherheitskonferenz mit den handelsschwerpunkten „Präventionsarbeit“, „sichere Infrastruktur“ und „Quartiersbezogene Arbeit“ wiederbeleben. Als Arbeitsgrundlage wird eine stadtweite repräsentative Sicherheitsbefragung der Bürgerinnen und Bürger dienen, die jenseits der objektiven Kriterien und Statistiken Aufschluss über das individuelle Sicherheitsempfinden in den Stadtteilen gibt.
  • ausreichendes Personal für die Aufgaben in der wachsenden Stadt sicherstellen. Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordnungsamt muss das Personal zur Verfügung gestellt werden, welches benötigt wird, um Ihren Aufgaben nachzukommen.
  • eine Kultur der Wertschätzung für die ehrenamtlich Engagierten im Brandschutz, Rettungswesen und im Katastrophenschutz der Stadt umsetzen. Als eine Form der Wertschätzung sollen zukünftig die von der Stadt zu übergebenen Ehrenzeichen für treue Dienste im Rahmen eines festlichen Empfangs übergeben werden.
  • eine langfristig, stabil finanzierte Präventions- und Aufklärungsarbeit insbesondere bei allen Formen von Suchtverhalten etablieren. Die im letzten Jahr begonnenen konsequenten Jugendschutzkontrollen müssen weitergeführt werden.

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Weltoffenheit und Toleranz

Ich gehöre zu einer Generation, in der die meisten Krieg, Vertreibung, rechte, nationale Parolen und Parteien nur aus den Geschichten ihrer Großeltern kannten. Und doch sind diese Eindrücke in den vergangenen Jahren wieder an uns herangerückt. Als Soldat habe ich im Kosovo-Einsatz täglich gesehen, wohin Hass ein Land bringen kann und wie wichtig es ist, denen, die unter diesen Konflikten leiden, Schutz zu gewähren.

Diese Eindrücke prägten mein Handeln 2015 bei der Schaffung von Unterkünften für Geflüchtete und auch bei der Suche nach Gebetsräumen für die Potsdamer Muslime. Denn ich habe auf dem Balkan an zerstörten Kirchen und Moscheen auch gesehen, wohin religiöse Intoleranz führt. Ich werde als Oberbürgermeister dafür eintreten, dass sich die Menschen in unserer Stadt mit Respekt und Toleranz begegnen und Parolen, die Zwietracht gegen andere Menschen säen, weil diese anders aussehen, anders lieben oder glauben in Potsdam keinen Platz haben. Potsdam ist eine Stadt mit Erinnerungskultur. Unsere Gedenkstätten Lindenstraße und Leistikowstraße, die ehemalige Synagoge und die Mahnmale in unserer Stadt stehen beispielhaft dafür.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • das Bündnis „Potsdam! bekennt Farbe“ weiter aktiv unterstützen. Als überparteiliches Bündnis hat es sich über die Stadtgrenzen hinweg einen Namen gemacht. Als Oberbürgermeister werde ich die anerkannte Arbeit von Jann Jakobs fortsetzen.
  • den Dialog zwischen den verschiedenen Konfessionen aktiv befördern. Es wird in Zukunft auch eine Anlaufstelle für die verschiedenen Religionsge- meinschaften im Bereich des Oberbürgermeisters geben.
  • den Neubau einer jüdischen Synagoge in Potsdam aktiv unterstützen und damit dazu beitragen, dass jüdisches Leben und jüdische Kultur wieder in unserer Stadt sichtbarer wird. Das Gedenken an die in der Zeit der NS-Diktatur deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger wird auch zukünftig Teil unserer aktiven städtischen Gedenkkultur sein.
  • die Stadtteilarbeit dort verstärken, wo in den vergangenen Jahren vermehrt Migrantinnen und Migranten hinzugezogen sind.
  • durch Vermittlung dazu beitragen, dass der Turm der Garnisonkirche ein Ort der Versöhnung wird. Gemeinsam mit Befürwortern und Gegnern des Wiederaufbaus möchte ich darüber reden, wie der Garnisonkirchenturm ein Ort wird, an dem unmissverständlich deutlich wird, was wir aus unserer wechselhaften Geschichte humanistisch gelernt haben und wie dort erinnert und gedacht werden kann.

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Aktive Wirtschaftsförderung

Für neue Wirtschaftsansiedlungen brauchen wir in der wachsenden Stadt genauso Flächen wie für Wohnungen und soziale Infrastruktur. Denn eine breite Angebotspalette an beruflichen Möglichkeiten in allen Einkommensbereichen gibt es nur, wenn wir Potsdam nicht nur als Wohnstandortstandort sehen.

Unternehmen entscheiden sich heute nicht nur für eine Stadt, sondern für eine Region. Deswegen müssen wir unsere Ansiedlungspolitik noch stärker regional ausrichten, um als Wirtschaftsstandort im Wettbewerb zu bestehen. Potsdam braucht neben Handel, Dienstleistung und Innovation auch Handwerk und verarbeitendes Gewerbe.

Die Schwerpunkte Potsdamer Wirtschaft bleiben die Medien-, Informations- und Kommunikationstechnologie, die Gesundheitswirtschaft und die Tourismusbranche. Sie sollen weiter gefördert werden. Außerdem muss die Kultur- und Kreativwirtschaft in der Stadt noch stärker als Wirtschaftsfaktor gesehen werden.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • die Chancen und Möglichkeiten, die sich aus dem Digitalhub, dem Medienstandort Babelsberg und der Wissenschaftslandschaft ergeben, für Potsdam nutzen. Die Stadt wird ihren Beitrag leisten, um die Entstehung eines neuen Wirtschaftsfaktors für die Potsdamer Zukunft zu unterstützen.
  • durch Flächenbevorratung Platz für Aus- und Neugründungen vorhalten.
  • Erweiterungsmöglichkeiten für den Medienstandort Babelsberg sichern. Durch neue digitalbasierte Technologien, seiner guten Infrastruktur und seiner handwerklichen Fähigkeiten wird sich Babelsberg auch zukünftig im internationalen Standortwettbewerb behaupten. In den nächsten Jahren müssen Flächenbedarfe und mögliche Erweiterungsstandorte planungsrechtlich gesichert werden.
  • Golm, RAW und das SAGO-Gelände als Standorte für innovative Unternehmen entwickeln, um Ausgründungen aus der Potsdamer Wissenschaft mit Gewerbeflächen und -räumen zu vertretbaren Preisen zu versorgen.
  • die Gesundheitswirtschaft in der Region weiterentwickeln und Flächen vorhalten. Dazu kann auch das städtische Klinikum viel beitragen.
  • den Streit um die Ladenöffnungszeiten in Potsdam beenden. Nur durch Verhandlungen lässt sich am Ende eine akzeptierte Lösung für die Öffnungszeiten an den Wochenenden finden, die Arbeitnehmerrechte, religiöse Traditionen und die Bedürfnisse des kleinen und inhabergeführten Einzelhandels berücksichtigt.
  • in den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor in Potsdam investieren. Die Parks und Schlösser, die Geschichte der Stadt sowie moderne Kulturangebote machen Potsdam zu einem besonderen Tourismusziel. Die Stadt wird z.B. in ein verbessertes, modernes Wegesystem investieren, um auch in Zukunft davon profitieren zu können.
  • ein Kooperationsprojekt „Wissenschaft und Stadt“ ins Leben rufen. Die Verbindung von Stadt und Wissenschaft, von Theorie und Praxis, ist in der Wissensgesellschaft von heute unsere große Chance für die Zukunft. In einem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt und den Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, sollen anhand konkreter Aufgabenstellungen, für die Stadt anwendbare Konzepte einer modernen Stadtgesellschaft entwickelt werden.

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Natur- und Klimaschutz

Der Druck auf dem Potsdamer Wohnungsmarkt geht einher mit großem Druck auf die Verwendung vorhandener Flächen in der Stadt. Mir ist wichtig, dass wir nicht jede Freifläche bebauen. Das Potsdamer Lebensgefühl lebt auch vom Grün in der Stadt, von den Schlössern und Gärten, vom Erleben der Natur. Das muss auch in Zukunft so bleiben.

Die Diskussion über Schadstoffe in der Luft, infolge des zunehmenden Autoverkehrs, hat uns eindrücklich vor Augen geführt: Alle nationalen Zielstellungen und internationalen Abkommen zum Klimaschutz nützen nur wenig, wenn sie nicht vor Ort mit Leben erfüllt werden, wenn nicht vor Ort die Akzeptanz für ein starkes Engagement für den Schutz der Natur und des Klimas wächst. Der Potsdamer Masterplan für 100 Prozent Klimaschutz ist daher der richtige Weg.

Als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam möchte ich die Stadtteile und Ortsteile stärken. Das soll auch für Maßnahmen des Klimaschutzes gelten. Verschiedene Lösungen unter Betrachtung verschiedener Möglichkeiten in Quartieren und Stadtteilen können für einen größtmöglichen Erfolg und vor allem größtmögliche Akzeptanz sorgen.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • dafür sorgen, dass nicht jede Freifläche in der Stadt bebaut wird.
  • Kleingärten erhalten und schützen.
  • hohe Standards für die Pflege kommunaler Grünflächen in Wohngebieten umsetzen und wo möglich gemeinsame Pflegestandards mit den privaten Eigentümern im jeweiligen Stadt- und Ortsteil vereinbaren.
  • den Masterplan 100-Prozent Klimaschutz weiterverfolgen und in diesem Zusammenhang die qualifizierte Zusammenarbeit zwischen den zentralen Akteuren der kommunalen Unternehmen, der Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen und der im Umwelt- und Klimaschutz organisierten Vereine und Verbände fortsetzen und verstärken.

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Engagement und Bürgerbeteiligung

Den Potsdamerinnen und Potsdamer ist ihre Stadt wichtig. Zehntausende engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen und Initiativen. Ob Sport, Kultur, Bildung, Natur- und Umweltschutz, Integration und Toleranz – das ehrenamtliche Engagement ist ein Teil des Charakters Potsdams.

Dieses Engagement will ich verstärkt wertschätzen und unterstützen. Ein neues Ehrenamtskonzept wird im Herbst Rahmenbedingungen präsentieren, auf die ich auf bauen werde. Ohne ehrenamtliches Engagement ist Bürgerbeteiligung nicht denkbar. Aber zur Bürgerbeteiligung gehört auch eine geübte Praxis und Kultur der Beteiligung in Politik und Verwaltung.

Potsdams Verwaltung steht vor einem Generationenwechsel beim Personal und den Herausforderungen des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Ich will diesen Wandel aktiv gestalten und ihn mit einer weiteren Stärkung der Bürgerbeteiligung verbinden. Das Thema der Beteiligung hat nicht erst seit meiner Diplomar- beit zur „Bürgerkommune Potsdam“ auch immer meine praktische Arbeit in der Stadt beeinflusst. Heute sind es ganz konkrete Dinge wie regelmäßige Bürgersprechstunden, Bürgerversammlungen oder die Nutzung von sozialen Medien zur Interaktion mit Bürgerinnen und Bürgern.

Ich will ein Oberbürgermeister sein, der sich dem Bürgerdialog in der Stadt stellt und auf die Bürgerinnen und Bürger, Vereine und die Wirtschaft offen zugeht, zuhört, konkrete Lösungen mit ihnen erarbeitet und umsetzt.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • regelmäßige Bürgersprechstunden in Verbindung mit wohnortnahen Bürgerversammlungen etablieren.
  • ein Verfahren ermöglichen, welches die Diskussion und Entscheidung über Grundsatzfragen der Stadtentwicklung bürgernah regelt.
  • die Sozialen Medien nicht nur zur Information, sondern verstärkt für den Austausch zwischen Verwaltung und Bürgern nutzen.
  • gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine neue Stadtordnung fertigstellen. Diese legt beispielsweise fest, durch welche Handlungen das Zusammenleben in der Stadt belastet wird. Die neue Stadtordnung soll vor der Beschlussfassung öffentlich zur Diskussion gestellt werden. Der Bußgeldkatalog ist in Zukunft öffentlich bekannt.
  • Chancengerechtigkeit, Mitwirkungs- und Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche stärken.
  • die Transparenz bei den kommunalen Finanzen verstärken. Bürgerhaushalt, öffentliche Darstellungen des Haushaltes und Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Schwerpunktsetzung zum Haushalt führen zu mehr Verständnis und einer breiteren Akzeptanz für haushaltspolitische Entscheidungen.

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Die Sport-Stadt Potsdam

Jahr für Jahr besuchen viele Potsdamerinnen, Potsdamer und Gäste als Zuschauer Sportveranstaltungen in unserer Stadt. Dazu zählen Volksläufe genauso wie Spitzenligaspiele oder Veranstaltungen mit einem breitensportlichen Unterhaltungscharakter wie zum Beispiel den Wasserspielen. Seit Jahrzehnten wird Potsdam bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften und Deutschen Vergleichen in einem Atemzug mit Spitzenathletinnen und -athleten genannt. Das ist ein Markenzeichen der Stadt.

Die Sportförderung muss ein am Interesse und Bedarf ausgerichtetes Sportartenangebot sichern. Aufgabe ist, ein für alle zugängliches und allen Alters- und Zielgruppen offenes Sportartenangebot zu bieten. Veränderungen, wie z.B. der demographische Wandel und das städtische Wachstum müssen angemessen berücksichtigt werden. In neuen Quartieren müssen Flächen für Sportvereine mit geplant werden. Die Verbindung von sozialer Jugendarbeit und Vereinssport hat sich bewährt und soll ausgebaut werden. Ähnliche Strukturen gilt es für Seniorinnen und Senioren und für die Inklusionsarbeit zu entwickeln.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • die kostenfreie Sportstättennutzung für Vereine ermöglichen. Dies ist ein zentrales Element, um die Arbeit vom Kinder- und Jugendbereich bis hin zum Seniorensport, vom Breitensport bis zum Leistungssport zu unterstützen.
  • soziale Arbeit und Vereinssport verbinden. Gerade bei der Betreuung und Anleitung hat sich die Kombination von Jugendarbeit und Vereinssport bewährt.
  • Verantwortung für den Spitzensport übernehmen. Das schließt die Mitförderung von Trainingsmöglichkeiten für Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportler, Spitzensportler und die anteilige Finanzierung von Stützpunkttrainern ein.
  • Planungssicherheit für Sportveranstaltungen schaffen. Durch einen von Sport, Stadt und städtischen Unternehmen gemeinsam definierten mehrjährigen Sportkalender sollen Traditionen weiterentwickelt und die Konkurrenz von Veranstaltungen reduziert werden. Durch eine langfristige Sponsorensuche wird die Finanzierbarkeit gesichert.
  • die Sportentwicklungsplanung stärker an den Sozialräumen und Stadtteilen ausrichten. Dies gilt für die Entwicklung von Sportstätten, sowie für die Unterstützung des Vereinssports. Bei der Planung und Entstehung neuer Quartiere müssen die Schaffung und Ansiedlung von Sportflächen und Sportvereinen frühzeitig beachtet werden.

Entschieden für

Die Kultur-Stadt Potsdam

Potsdam bietet ein großes und abwechslungsreiches Kulturangebot. Das Potsdam Museum, das Erlebnisquartier Schiffbauergasse, das Hans-Otto-Theater, der Nikolaisaal, die Musikfestspiele und die vielen freien Träger sind kulturelle Basis. Der Zugang zu Kultur ist auch eine soziale Frage. Sonderkonditionen und Ermäßigungen für Familien mit Kindern, aber auch für sozial Benachteiligte in den öffentlich geförderten Institutionen sind die Grundlage von Kulturpolitik.

Die Schlösser und Gärten sind ein Schatz unserer Stadt. Sie sind nicht nur Kulturlandschaft und Magnet für Gäste, sondern werden von den Potsdamer Bür- gerinnen und Bürgern ebenso genutzt. Das Welterbe erzeugt in der wachsenden und sich verändernden Stadt ein Spannungsverhältnis zwischen Geschichte und Zukunft, das moderiert werden muss. Wachstum, Nutzungsvorstellungen und Kulturerbe müssen immer wieder aufs Neue zusammengeführt werden.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • lokale Markenzeichen der Kulturstadt Potsdam stärker bewerben. Die städtischen Einrichtungen wie das Potsdam Museum, die Schiffbauergasse mit dem Hans-Otto-Theater, der Nikolaisaal oder die Musikfestspiele sollen genauso wie große Kulturfeste durch die stadteigene Potsdam Marketing- und Servicegesellschaft beworben werden. Ziel muss nicht nur die Vermarktung nach außen, sondern auch die stärkere Positionierung der Kultur sein.
  • Stadtgeschichte und Veränderungen sichtbar machen. Die Diskussionen der vergangenen Jahre zeigen, wie schnell die Bilder aus Entwicklungsepochen der Stadt, wie beispielsweise die der Nachkriegszeit oder der DDR in Vergessenheit geraten. Gemeinsam mit dem Potsdam Museum sollte dieser Teil der Stadtentwicklung dauerhaft sichtbar gemacht werden.
  • Bürgerhäuser und Stadtteilschulen als Orte zeitgemäßer Kulturvermittlung etablieren. Projekte wie „Ein Stadtteil macht Oper“ von der Kammerakademie Potsdam, die Grundschule am Priesterweg und das Begegnungszentrum Oskar in Drewitz sollen auch für andere Stadtteile und Kultureinrichtungen entwickelt werden.
  • den Standort Potsdam für die Kreativwirtschaft sichern und zügig in der Mitte ein Kreativquartier entwickeln.
  • den Dialog mit den Kulturinitiativen über das zukünftige Kulturbudget und Kulturangebot suchen. Ihre Bindungswirkung und Identifikation können die vielfältigen kulturellen und kreativen Angebote und Standorte nur entfalten, wenn ihre Finanzierung auskömmlich ist. Wir brauchen zeitnah eine Diskussion über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein ausreichendes Kulturbudget und -portfolio.
  • einen Preis für Bildende Kunst ausloben, um die zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler in Potsdam zu würdigen und zu fördern.
  • den kostenlosen Eintritt in die Parkanlagen erhalten, solange er von einer Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird.
  • ein Abstimmungsverfahren zwischen Stadtentwicklung und Weltkulturerbe entwickeln. Eine Entwicklung der Stadt kann nicht ohne die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten erfolgen. Dafür braucht es einen dauerhaften Dialog und eine Abstimmung zwischen den Ideen der Stiftung, der Stadtverwaltung und der Stadtgesellschaft. Uns muss allen an einem kooperativen Miteinander gelegen sein, um die Schlösser und Gärten der Stadt auch künftig als besonderes und schützenswertes Kulturerbe zu sichern.

Entschieden für

Eine moderne und digitale Verwaltung

Die wachsende Stadt braucht ausreichend gut ausgebildetes und motiviertes Personal, um alle Aufgaben zeitnah und qualitativ hochwertig erfüllen zu können. Potsdams Verwaltung steht vor einem Generationenwechsel. Ohne sie wäre die herausragende Entwicklung der Stadt nicht möglich gewesen. Wir müssen die Übergänge so gestalten, dass wir das große Erfahrungswissen sichern und mit neuen modernen Arbeitsformen verbinden. Eine Verwaltungsstruktur und -kultur, die sich nach den Zukunftsaufgaben der Stadtpolitik und nicht nach Politikfeldern organisiert, soll die Möglichkeiten der Verwaltung optimaler nutzen.

Den Anteil weiblicher Führungskräfte in der Verwaltung will ich erhöhen. Dies gilt auch für die kommunalen Unternehmen.

Die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse ist eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre. In diesem Bereich haben wir großen Nachholbedarf. Investitonen in Bildung, Straßen, Kultur und sozialen Einrichtungen brauchen Haushaltsüberschüsse, um nicht nur auf Kredite setzen zu müssen. Ein investitionsorientierter Haushalt bleibt das Ziel der Haushaltspolitik.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • eine an städtischen Zukunftsaufgaben ausgerichtete Verwaltungsstruktur schaffen. Mit der Erarbeitung eines Leitbildes und der Ableitung der strategischen Ziele liegen die Themen der nächsten Jahre auf dem Tisch. Jetzt gilt es, die Verwaltungsstruktur daran auszurichten. Bis zur Kommunalwahl 2019 soll ein Gesamtentwurf vorliegen. Erste Aufgaben werden bereits unmittelbar nach der Oberbürgermeisterwahl zusammengefasst.
  • die Aufgaben des Fachbereiches Jugend mit denen des Bereiches Bildung und Sport zusammenführen, um Synergien zu nutzen.
  • die strategische Steuerung als Gesamtaufgabe im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters zusammenführen. Denn die Ausrichtung der Verwaltung an einer mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Stadtverordneten gemeinsam entwickelten städtischen Gesamtstrategie ist eine zentrale Aufgabe des Oberbürgermeisters.
  • die Stadtverordneten zukünftig regelmäßig über die Belange der Unternehmen im Vorfeld informieren und beratend mitwirken lassen. Damit haben sie die Möglichkeit, sich aktiv in Gesellschafterentscheidungen einzubringen.
  • die Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung vorantreiben. Dazu werde ich Kooperationen mit der Universität Potsdam und den Forschungseinrichtungen anstreben. Die große Expertise, beispielsweise des Hasso-Plattner-Instituts, soll die genutzt werden. Durch die Verbindung von Theorie und Praxis soll Potsdam zu einem Vorzeigebeispiel für die Verwaltung der Zukunft werden: modern, digital und bürgerfreundlich.
  • ein Personalentwicklungs- und Förderkonzept für die Potsdamer Stadtverwaltung erarbeiten. Gegen den Fachkräftemangel müssen wir aktiv vorgehen. Dabei sollen Aufstiegschancen innerhalb der Verwaltung geschaffen werden und vermehrt an den brandenburgischen Hochschulen um junge, gut ausgebildete Absolventinnen und Absolventen geworben werden. Dieser Generationswechsel bietet auch Chancen. Derzeit sind nur 38 Prozent der Führungsfunktionen in der Stadtverwaltung mit Frauen besetzt. Wir müssen unsere Möglichkeiten nutzen, um diesen Anteil auf 50 Prozent zu erhöhen.