Wahlprüfstein der Studierendenzeitschrift SpeakUP!

1) Die bundesweite Bafög-Pauschale liegt bei 250€, auf dem Potsdamer Wohnungsmarkt zahlen Studierende hingegen für ein WG-Zimmer mindestens 300€, in den Häusern von privaten Anbietern sogar wesentlich mehr. Nur 8,9% der Potsdamer Studierenden können in einem Zimmer vom Studentenwerk wohnen und zahlen dabei durchschnittlich 237€. Auch in diesem Jahr suchen zum Semesterbeginn wieder zahlreiche Erstis ein Zimmer.
Wie möchten Sie sich daher für bezahlbaren Wohnraum für Studierende einsetzen?

Auch wenn die Verantwortung für studentischen Wohnraum beim Land liegt, sehe ich auch Potsdam in der Pflicht. Schon oft wurden dem Studentenwerk von der Stadt Flächen für neue Wohnheime angeboten. Zum Beispiel in der Nähe der Fachhochschule Potsdam im Bornstedter Feld und aktuell in der Potsdamer Mitte. Bisher hatte das Studentenwerk allerdings keine finanziellen Mittel des Landes zur Verfügung, um diese Angebote wahrnehmen zu können. In der Nähe der Fachhochschule wird jetzt das städtische Wohnungsunternehmen Studi-affine Appartements bauen, die durch Fördermittel auch in der Miete günstig sein sollen. Das Vorhaben in der Potsdamer Mitte wird von der Stadt weiter forciert, sodass ich optimistisch bin, dass hier zusätzlicher studentischer Wohnraum durch das Studentenwerk entstehen kann. Auch in Golm sollen neben den derzeit im Bau befindlichen etwa 300 Plätzen durch das Studentenwerk noch einmal so viele Plätze hinzukommen. Private Anbieter können dieses Angebot nur ergänzen, sind mit ihren Preisen von über 400 Euro für ein Zimmer aber keine Alternative für viele Studierende.

2) Nach der 21. Sozialerhebung vom DZHW ( Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) für das Studentenwerk Potsdam wohnten im Jahre 2016 61% der Studierenden aus dem Zuständigkeitsbereich des Studentenwerks Potsdam nicht an ihrem jeweiligen Hochschulort und pendelten durschnittlich 47 Minuten.
a) Wie möchten Sie die Verkehrssituation innerhalb Potsdam verbessern?
b) Wie möchten Sie Potsdam an das Brandenburger Umland und besonders an Berlin besser anbinden? Wie stehen Sie hier zu der Kritik vom AStA der Uni Potsdam an den geplanten ÖPNV-Änderungen ab 2022? (https://astaup.de/2018/07/pm-geplante-oepnv-aenderungen-ab-2022/)

Die Anbindung nach Berlin wird durch die neue Verbindung über Berlin-Spandau grundsätzlich besser. Wie der AStA und auch die Uni Potsdam selbst teile ich die Kritik, dass es dabei aber zu keiner Verschlechterung der Anbindung der drei Uni-Standorte in Potsdam kommen darf. Vielmehr muss es zu einer deutlichen Beschleunigung der Reaktivierung der Stammbahn kommen, damit Regionalbahnen wieder über die südliche Verbindung nach Berlin fahren können. Damit sind dann tatsächlich auch zusätzliche Zugverbindungen nach Berlin möglich, die die überlastete Strecke über Wannsee nicht aufnehmen kann.
Für die Anbindung an das weitere Umland ist es wichtig, dass überall konsequent der Nahverkehr an die Regionalbahnhöfe ausgerichtet wird, damit niemand mit dem Auto nach Potsdam hineinfahren muss, sondern schnell zum Bahnhof und von dort ebenso schnell nach Potsdam oder Berlin gelangt. Für alle, die trotzdem auf das Auto angewiesen sind, müssen wir die Park & Ride Angebote ausbauen. Wer mit dem Rad mobil ist und auch längere Strecken fährt, muss mit Radschnellwegen ins Potsdamer Umland auch die Möglichkeit bekommen, das zu tun.

3) Wie möchten Sie Potsdam insgesamt für Studierende attraktiver und lebenswerter gestalten?

Neben den schon angesprochenen Themen bezahlbare Wohnen und Verkehr ist es wichtig, dass studentisches Leben in Potsdam sichtbarer wird. Das Pub a la Pub ist ein gutes Beispiel, wie das geht. Aber auch insgesamt trägt eine lebendige Stadt zur Attraktivität für junge Menschen bei. Angebote, die von Studierenden gemacht sind oder vor allem von ihnen wahrgenommen werden, gilt es zu erhalten und fördern. Über viele Festivals oder kulturelle Projekte passiert hier schon einiges, was durch eine neue Festivalförderung noch verstärkt werden soll. Doch ich will nicht nur, dass in Potsdam gerne studiert wird. Hier soll man auch gut Arbeiten können. Gerade für Gründer und Start-Ups braucht es gute Voraussetzungen. Mit neuen Räumlichkeiten in Golm, der Potsdamer Mitte und auf dem ehemaligen RAW-Gelände gibt es hier gerade einen richtigen Schub, der meine volle Unterstützung hat.

Potsdamer Studierende sollten mich wählen, weil…
ich unsere Stadt auch selbst aus der Perspektive als Studierender der Uni Potsdam kenne und weiß, dass studentisches Leben seinen Platz in der Stadt braucht.