Wahlprüfstein Familienmagazin POLA

1.Worin sehen Sie aktuell und in Zukunft die größten Herausforderungen für Potsdamer Familien?

Potsdam gilt als familienfreundliche Stadt mit vielen tollen Angeboten. Besonders die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hervorgehoben. Wir haben aber die Probleme einer wachsenden Stadt, und die spüren Familien besonders deutlich: Steigende Mieten, schwieriger Stadtverkehr, knappe Kita- und Grundschulplätze. Das ist auch meine größte Herausforderung, wenn ich Oberbürgermeister werde: Das Wachstum wieder austarieren, in einen Konsens bringen. Bezahlbaren Wohnraum will ich gemeinsam mit der städtischen Gesellschaft und den Genossenschaften sichern. Wohnortnahe Kitas, Horte und Grundschulen sorgen für kurze Wege und entlasten auch den Verkehr.

2. Wie würde Potsdam mit Ihnen familienfreundlicher werden?

Potsdam ist in den letzten Jahren rasant gewachsen, aber die soziale Infrastruktur nicht im selben Tempo. Ich will die Initiativen, die ich als Jugendbeigeordneter in den letzten zwei Jahren begonnen habe, weiterverfolgen: In Fahrland ist eine Kita in modularer Bauweise eröffnet, nach knapp einem Jahr. Modulare Bauweise hilft dabei, schneller neue Plätze zu schaffen und ist akzeptierter als Interimscontainer. Durch ein fachübergreifendes Planungsbüro und eine integrierte Kita-, Schul- und Hortplanung sollen die Bedarfe besser aufeinander abgestimmt werden. Die Platzsuche wird ab dem kommenden Jahr durch eine Onlineplattform erleichtert. Durch sozial verträgliche und nachvollziehbare Beiträge in Kitas wird die Grundlage für Chancengerechtigkeit von Kindern geschaffen und Familienfreundlichkeit praktiziert. Die neue Elternbeitragsordnung macht dieses Angebot.

3. Wie schaffen Sie es, Potsdamer Familien in die Zukunftsgestaltung mit einzubeziehen?
Zum Beispiel über das ehrenamtliche Engagement von Eltern, das dann beratende Stimme in der Stadtpolitik bekommt, wie den Kita-Elternbeirat oder den Kreisschulbeirat. Das Kinder- und Jugendbüro unterstützt Kinder und junge Leute dabei, ihre Wünsche und Vorstellungen wirksam zu artikulieren. Und nicht zuletzt sorgen Netzwerke und alle Freien Träger mit Angeboten und Veranstaltungen für Familien dafür, dass Familieninteressen vertreten werden.

4. Was bedeutet Familie für Sie?
Ich bin Familienvater und glücklich verheiratet. Unsere Kinder sind elf und sieben Jahre alt. Ich bin viel unterwegs, trotzdem schaffen meine Frau und ich es, gemeinsam unsere Kinder großzuziehen. Es ist mir wichtig, nicht nur ein Sonntagspapa zu sein. Die Zeit, die wir gemeinsam haben, nutzen wir intensiv. Ich kümmere mich am Morgen um die Kinder, meine Frau ist da schon arbeiten. Ein Abend in der Woche ist reserviert fürs Zubettbringen der Kinder. Sie treiben Sport, beim SC Potsdam und bei Grün-Weiß Golm. Bei beiden schaue ich gern mal zu oder helfe bei Wettkämpfen vor Ort. Meine Frau und ich laufen beide. Am liebsten gemeinsam.
Wir wohnen jetzt in Golm und genießen unser Leben dort. Zuvor haben wir am Brauhausberg gewohnt und uns auch dort wohl gefühlt. Wir sind durch den Wald am Brauhausberg spaziert, haben den Spielpatz auf der Freundschaftsinsel gemocht und natürlich den Kletterpark. Was mir Familie bedeutet? Halt, Vertrauen, Liebe.

5. Wo befindet sich ihr Lieblings-Familienort in Potsdam?
Wir lieben Wasser. Meine Frau besonders, sie kommt von der Ostsee. Und ich als Potsdamer natürlich auch. Der Lieblings-Familienort ist deshalb am Wasser. Wir fahren gern mit den Rädern zur Badestelle am Zernsee, in Golm, neben dem Schloss Golm. Die Badestelle ist öffentlich, mit großer Wiese davor und einem tollen Blick hinüber zum Wolfsbruch und zu den Havelauen Werder. Ein lauschiger Platz für einen Picknick-Bade-Nachmittag.